Vergleich Notstromaggregate mit Invertertechnologie

 

Da die Zuverlässigkeit des öffentlichen Versorgungsnetzes stetig sinkt habe ich zwei Notstromaggregate miteinander verglichen, um im Ernstfall eine vernünftige Energiequelle im Haus zu haben. Zum einen kam ein "Geko SuperSilent 2011" und zum anderen ein "Honda EU20i" zum Einsatz. Beide Aggregate verfügen über einen Inverter, der über einen DC-Link-Zwischenkreis laut Werbung eine saubere 50-Hz-Sinusspannung erzeugen soll. Die Drehzahl des Generators selbst ist aufgrund einer Gleichrichtung vollständig vernachlässigbar und darf somit auch stark variieren, sodass bei Schwachlast die Drehzahl zugunsten des Benzinverbrauchs reduziert werden kann. Die 50-Hz-Frequenz als auch die Amplitude des Ausgangssignals wird von der Leistungselektronik neu erzeugt.

 

Geko 2011

Geko wirbt in einer PDF mit einer idealen Sinusspannung, sodass dieses Gerät zunächst betrachtet werden soll. Eine 500W-Halogenlampe an eine der beiden Schuko-Steckdosen angeschlossen ergab nachfolgenden Kurvenverlauf:

Das Signal erinnert dabei eher an einen billigen Rechteck-Inverter, wie er in der Vergangenheit oft bei 12V- oder 24V-Varianten angeboten wurde. Schließt man an dieses System ein empfindliches elektronisches Gerät, so kann durchaus die Eingangsstufe oder das Filter des Gerätes beschädigt werden. Über Geräte mit PFC (z.B. Computernetzteile) möchte ich erst gar nicht nachdenken.

Hier noch einmal ein Vergleich zwischen idealem Verlauf der Spannung und der gemessenen:

 

Der hieraus errechnete THD, welcher die gesamte harmonische Störung abbildet, erreicht einen Wert von 38,1%. Ein Blick in die mitgelieferte Anleitung, welche allerdings scheinbar nicht online zum Download angeboten wird, ergibt ähnliche Werte von 30%. Der dezente Hinweis "(Rechteck)" dahinter führt die Werbung ad absurdum (siehe folgenden Link: GEKO-Werbung und Werbe-PDF). Vermutlich hat die Werbeabteilung hier nicht ausreichend mit der Entwicklung gesprochen.

 

Honda EU20i

Ganz anders sieht es bei dem Honda EU20i aus. Der angeschlossene 500W-Halogenscheinwerfer lässt die folgende Spannung am Oszilloskop erscheinen:

 

Diese Spannung sieht schon eher nach einer vernünftigen Invertertechnik aus. Auch PFC-Geräte sollten sich hier problemlos aufsynchronisieren können. Wie zuvor soll ein Vergleich zwischen idealer und gemessener Kurve durchgeführt werden:

 

Die rote Kurve zeigt den idealen Verlauf, während die Blaue den gemessenen und digitalisierten Verlauf darstellt. Es ergibt sich hierbei ein THD von lediglich 6,8%. Laut EN 50160 ist ein maximaler Grenzwert des THD von 8% für die öffentlichen Versorgungsnetze vorgegeben, welchen der Honda Generator problemlos einhalten kann.

 

Fazit

Sicherlich ist der Honda EU20i wiederum einige hundert Euro teurer als der Geko 2011, allerdings sollten die angeschlossenen Geräte ebenfalls in die Kalkulation einbezogen werden. Sofern nämlich aufgrund der Rechteckspannung die Geräte beschädigt oder zerstört werden, so müssen auch die Reparaturkosten einbezogen werden. Insgesamt erscheint die Honda EUx0i-Serie (EU10i=0,9kVA, EU20i=1,6kVA, EU30i=2,6kVA) gut geeignet, um in Privathaushalten einen Notstrom bereitstellen zu können.